Der langjährige Pfarrer der Kirchengemeinde Engelskirchen ist verstorben. Die Trauerfeiert findet am Donnerstag, 14.3., in Bornheim-Hersel statt.
Die Kirchengemeinde Engelskirchen und der Kirchenkreis An der Agger trauern um den langjährigen Pfarrer i.R. Helmut Ospelkaus. Er ist Anfang der vergangenen Woche im Alter von 75 Jahren verstorben. Weggefährten aus dem Pfarrkonvent im Kirchenkreis An der Agger beschreiben ihn als „äußerst liebenswerten, bedachten, reflektierten Menschen“.
26 Jahre lang – von 1983 bis 2008 – war er Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Engelskirchen und prägte mit seiner Frau Gabriele Ospelkaus-Mülheims das Gemeindeleben. Die Lehrerin war neben ihrem Beruf als ehrenamtliche Prädikantin in der Kirchengemeinde tätig. In seiner Amtszeit gestaltete Helmut Ospelkaus unter anderem die Gründung von zwei Stiftungen und eines Fördervereins maßgeblich mit: So entstanden 2003 die Denkmalstiftung Christuskirche für die drei Baudenkmale des Engels-Ensembles mit Kirche, Pfarrhaus und der Alten Schule, drei Jahre später die Stiftung „Hören und Handeln“ für den Gemeindeaufbau zur Förderung der Bereiche Gottesdienst, Seelsorge, Kirchenmusik, Jugend-, Alten- und Bildungsarbeit, und es entstand der Förderverein „Lebendige Gemeinde e.V.“ Fleißig und bescheiden sei Helmut Ospelkaus gewesen, sagen Presbyteriumskollegen.
In seiner Amtszeit war ihm ein gutes ökumenisches Miteinander wichtig. So dankte er bei der Verabschiedung am 28.12.2008 besonders seinem katholischen Amtskollegen Pfarrer i.R. Rolf Breitenbruch. Ebenso dankte er dem damaligen Bürgermeister Wolfgang Oberbüscher, heute Vorsitzender der Stiftung Kulturleben e.V., für die enge Zusammenarbeit mit der Kommunalgemeinde. Diese Zusammenarbeit besteht auch heute noch, zum Beispiel über das Quartiersmanagement und die Konzerte von Kulturleben in der Kirche.
Die Gemeinschaft in der Kirchengemeinde als großes Geschenk
Vor allem hatte sich Helmut Ospelkaus in seiner Verabschiedung bei den vielen ehrenamtlich tätigen Gemeindegliedern bedankt, die in Gruppen, Chören, im Presbyterium und in der Gemeindebriefredaktion aktiv waren. Das Gemeindehaus, das 1982 fertiggestellt worden war, sei gut mit Leben gefüllt gewesen. Der Kindergarten in Loope wurde gut angenommen. „Immer wieder haben sich die Menschen in der Kirchengemeinde bei allen Unterschieden darum bemüht, dass das gemeinsame Ziel über allem stand: Die Gemeinde soll lebendig bleiben und der Glaube soll eine Heimat haben. So etwas ist nicht selbstverständlich, sondern ein großes Geschenk.“
Als Abschiedsgeschenk gaben damals viele Gemeindeglieder buchstäblich ihr letztes Hemd: Aus Hemden und Blusen nähten sie in Gemeinschaftsarbeit ein Quilt, eine Tagesdecke – so bunt wie die Gemeinde.
Geboren in Gummersbach, ist Helmut Ospelkaus in Eckenhagen-Hahnbuche aufgewachsen. Er studierte Evangelische Theologie in Wuppertal, Göttingen und Münster. Ordiniert wurde er 1976 in der Evangelischen Kirchengemeinde Langerfeld, anschließend machte er – ungewöhnlich modern für diese Zeit – zwei Jahre Erziehungsurlaub. Danach wo er fünf Jahre als Pfarrer in Wuppertal-Langerfeld tätig.
Mit seiner Frau Gabriele hatte er zwei Söhne und eine Tochter, im Ruhestand wohnte er mit seiner Frau in Bornheim. Zu Freunden in Engelskirchen und Eckenhagen pflegte er immer noch gute Kontakte. Superintendent Michael Braun: „Unsere Gebete sind bei seiner Ehefrau, der Familie und den Freunden von Helmut Ospelkaus.“
www.ekagger.de | jth | Text: Judith Thies | Fotos: Herbert Kurth, privat
Wir als seine ehemalige Gemeinde können seinen frühen Tod noch nicht so richtig fassen. Wir sind sehr traurig.
Kurz nach seiner Pensionierung ist Helmut mit seiner Ehefrau ja nach Bonn gezogen, Wahrscheinlich brauchten sie diesen Abstand, um sich freizuschwimmen. Hier lebt auch seine Tochter mit Familie.
Wir haben uns mit ihm gefreut, dass er es offensichtlich geschafft hat, sich ein Leben ohne die vielen beruflichen Verpflichtungen, die bisher seine Zeit bestimmten, aufzubauen. Seine Interessen waren äußerst vielseitig. Er las viel. Und er liebte es, in den Schulferien mit den Enkelkindern die Eifel zu erkundeten. Regelmäßig besuchte das Paar mit Freunden die Philharmonie.
Oft empfingen sie Besuch, auch aus der „Alten Heimat“ und nahmen gern Einladungen an. Als aufmerksamer Gastgeber genoss Helmut Ospelkaus die Nachmittage in gemütlicher Runde. Er erzählte gern von seiner Familie und den Enkelkindern, zu denen beide einen engen Kontakt pflegten und von seinem Hobby: dem Garten, den er mit großer Begeisterung hegte und pflegte. Zu allen Pflanzen konnte er Geschichten erzählen.
Wir sagen Gott Dank, solch einen wunderbaren Menschen gekannt zu haben, der unsere Gemeinde über so viele Jahre hinweg geleitet und mit immer neuen Impulsen begleitet hat. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.