Was Eltern interessiert
Mit der Taufe hat Gott dem Menschen ein wunderbares Geschenk gemacht. Ohne eigenes Vermögen, ohne eigene Leistung erfährt der Mensch in der Taufe das uneingeschränkte Ja Gottes. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, die lebenslang vom gegenseitigen Kontakt lebt. Deshalb bekennt sich die Evangelische Kirche auch uneingeschränkt zur Kindertaufe, wenngleich bei uns natürlich auch ungetaufte Erwachsene getauft werden. Wichtig ist dabei, dass dieses Geschenk den Charakter der Einmaligkeit in sich trägt. Wer getauft ist, der kann nicht noch ein zweites oder drittes Mal getauft werden. Denn Gott vergisst seine Kinder nicht und das Versprechen Gottes gilt – wie befreiend – unabhängig von der Form der Taufe. Zur Taufe gehört deshalb der Wunsch mindestens eines evangelischen Elternteils, dass das Kind getauft werde. Deshalb sollten die Eltern oder der Täufling Kontakt zum Pfarrer aufnehmen, um die Taufe gemeinsam zu besprechen. Gottesdienste, in denen schon das Abendmahl gereicht wird, eignen sich schon wegen ihrer Länge nicht so sehr zur Taufe. Taufen sind freudige Anlässe, in denen der Gemeinde gleichzeitig ihr neues Gemeindeglied vorgestellt wird. Deshalb sind sie nicht als private Feiern am Samstagnachmittag denkbar. Mit der Tauffamilie wird der Tauftermin ausgesucht. Zu diesem Gespräch sind naturgemäß die Eltern anwesend, schön ist es natürlich, wenn auch die Paten – sofern sie in der Nähe wohnen – mit dabei sein können. Das doppelte Taufversprechen geben Eltern und Paten ja schließlich auch gemeinsam ab. Die Paten müssen einer christlichen Kirche angehören, die Mitglied im ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen) ist. Gehören die Paten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder sind sie nicht Mitglied in einer Kirche, dann kann ihnen das Patenamt nicht übertragen werden. Beim Taufgespräch klärt der Pfarrer mit den Eltern, was diese für ihr Kind bei der Taufe erwarten. . Taufe hat eher den Charakter eines verheißungsvollen Starts. Deshalb gehört zum Taufversprechen durch Eltern und Paten die Zusage an Gott und die gottesdienstliche Gemeinde, das anvertraute Kind nach bestem Vermögen im christlichen Glauben zu erziehen. Für die Taufe suchen die Eltern ihrem Kind, der erwachsene Täufling natürlich für sich selbst, ein Bibelwort aus, das in die Urkunde eingetragen wird und ihn lebenslang begleiten soll. Manchmal findet dieser Bibelvers bei weiteren Lebenshöhepunkten (Konfirmation, Hochzeit, ja selbst bei der einen oder anderen Beerdigung) seine Anknüpfung. Im Internet finden sich verschiedene Sammlungen. Z. B. www.trauspruch.de. Wenn die Taufe nun den Charakter eines „Starts“ in sich trägt, so macht sie im Grunde nur Sinn, wenn sie im Laufe des Lebens durch das Vertrauen zu Gott auch mit Leben gefüllt wird. Das getaufte Kind erfährt davon durch das Vorbild der Eltern und Paten, aber auch durch die Begleitung im evangelischen Kindergarten, im Religions- bzw. Konfirmandenunterricht. Taufe hat im Grunde den Charakter wie jedes andere Geschenk: Es muss angenommen, verinnerlicht werden. Als allererste Information mag das erst einmal reichen, weitere Details besprechen sie bitte mit dem Pfarrer.